
Jeder,
der ein Tier sein Eigen nennt oder mal eins hatte, hat jede Menge Geschichten
darüber auf Lager. Bei Ralf Schmitz ist das ähnlich, aber er verpackt seine
Erlebnisse in dem augenzwinkernden Humor,
der ihn auch sonst ausmacht. Dabei muss man feststellen, dass sich manche
Sachen mit dem Selbsterlebten decken und das Katzen und Hunde sich manchmal
doch gar nicht so unähnlich sind. Angesprochen gefühlte Feliden und Caniden mögen mir den letzten
Satz verzeihen, denn die Feststellung ist rein subjektiv.
Sei
es der erste Kontakt mit dem Tier durch den Eigentümer, dem/der Freund/-in oder
einfach nur der stinknormale Alltag, der Autor verpackt alles in humorvolle
Geschichten, die manchmal übertrieben wirken, aber dennoch Spaß machen. So
entsteht ein Buch, das nicht nur für Katzenbesitzer interessant ist, sondern auch
für den "normalen" Leser einiges zu bieten hat.
Da
sich Schmitz‘ Katze zu einem Bestseller entwickelte, stand es außer Frage, dass
uns der Comedian noch mit weiteren lustigen Geschichten aus seinem Leben
beglücken würde. Nach Minka beschäftigte er sich mit der nächsten seiner
Bezugspersonen, seiner Mutter.
Schmitz‘
Mama setzt auf das gleiche Konzept wie sein Vorgänger. Lustige Anekdoten
kombiniert mit seinen eigenen Kommentaren. Wer nun aber meint, dass der Autor
vergeblich auf das gleiche Pferd gesetzt hat, der irrt. Wieder gelingt es
Schmitz mit teils liebevollem, teils auch frechen Witz seine eigene
Vergangenheit darzustellen. Tatsächlich beschränkt er sich dabei nicht nur auf
seine Mutter, sondern nimmt auch den Rest der Familie mit ins Visier. Kein
Wunder, denn jeder weiß wie leicht (oder auch schwer) das Leben mit den lieben
Anverwandten sein kann. Selbstironisch schildert er seine Kindheitserlebnisse,
lässt den Leser ahnen was passiert, wenn seine Mutter auf seine Freundin trifft
oder wie teilweise bekloppt die Urlaubsreisen mit Verwandten sein können. So
mancher Leser wird mit einiger Belustigung feststellen, dass der Wahnsinn nicht
nur in seinem Familienkreis seine fette Beute sucht, sondern wie stark die
Ähnlichkeiten mit ähnlich gestressten Söhnen oder Töchtern von anderen Müttern
sind.
Der
bei Weltbild erschienene Band enthält beide Bücher von Ralf Schmitz. Es ist
schon ein wenig ungewöhnlich vom Haustier zur Mutter zu kommen, aber beide Sachen
machen jede Menge Spaß. Schmitz beherrscht meisterhaft die Kombination zwischen
zarten Grinsen und einem absoluten Schenkelklopfer. Dabei ist alles dann auch
so quirlig geschrieben wie es der Autor selbst in seinem Bühnenprogramm
wiedergibt.
Für
mich war es auf jeden Fall ein sehr schöner Ausflug in eine andere Literaturgattung,
der mir jede Menge Vergnügen beschert hat. Sehr lesenswert.
Schmitz
Katze/Schmitz Mama
von
Ralf Schmitz
erschienen
im Weltbild Verlag im Juni 2012
ISBN:
9-3-8289-3657-7
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