Freitag, 25. Juli 2014

The Häxler Reloaded...


„The Häxler – Was ist das?“

Das war der erste Eintrag in diesem Blog, den ich vor rund drei Jahren geschrieben hatte. Damals wollte ich einen Teil meiner Rezensionen von meiner Homepage www.acrusonline.de in einem getrennten Bereich veröffentlichen, nicht mehr als Untersektion meiner Homepage. Und da ich bei meinem Notizblog gute Erfahrungen gemacht habe, wählte ich Blogger als Plattform aus. WordPress erschien damals noch zu kompliziert. Na ja, eigentlich war ich zu faul dafür. Mir ging es eben mehr um den Inhalt, nicht um das Drumherum. Aber in der letzten Zeit gefielen mir die Möglichkeiten mit Blogger nicht mehr so gut, also bin ich dann doch zu WordPress gewechselt…

Mehrere Versuche später ist nun der neue die neue Seite des Häxler fertig. Gut, ich habe etwas gebraucht um mich in WordPress einzuarbeiten, aber so konnte ich nun den Rezensionsblog nach meinem Gusto gestalten.

Lange Rede, kurzer Sinn: Schon einige Zeit konnte man den Häxler neben seiner Blogger-Adresse auch unter www.thehaexler.de erreichen. Nun verweist die Domain auf eine eigene Homepage, auf der in Zukunft alle Rezensionen zu finden sind, sowie auch die bereits veröffentlichten Sachen. Mit diesem Eintrag wird das Häxler-Kapitel auf Blogger nun abgeschlossen, aber es gibt ja jetzt The Häxler Reloaded… ;)

The Häxler Reloaded

Sonntag, 20. Juli 2014

Batman of the Future: Der Joker kehrt zurück



Eine Zukunft ohne Batman? Unvorstellbar! Aber auch Helden nagt der Zahn der Zeit und so hat sich Bruce Wayne seit einiger Zeit zur Ruhe gesetzt und den Umhang an den berüchtigten Nagel gehängt. Doch eines Tages taucht bei ihm der Teenager Terry McGinnis auf, der die letzte Version des Kostüms des Dunklen Ritters stiehlt, um Rache für den Tod seines Vaters zu nehmen. Doch der Junge hat die Rechnung ohne Wayne gemacht, der sich nicht so ohne weiteres bestehlen lässt. Nach anfänglichen Querelen, die ausführlich in der TV-Serie Batman Beyond (Batman of the Future) geschildert werden, wachsen der alte Mann und der Teenager zu einem Team zusammen. Wayne wird zum Mentor von Terry McGinnis, der einem neuen Batman ein Gesicht gibt.

Die Rückkehr des Jokers setzt in diesem Szenario an, das rund 50 Jahre in der Zukunft spielt. Eine Gang raubt regelmäßig Einrichtungen von Wayne Enterprises aus, um in Besitz von modernster Hochtechnologie zu kommen. Doch auch wenn Batman sich in den letzten Raub einmischen kann, entkommt ihm die Gang dennoch. Gleichzeitig versucht Bruce Wayne wieder die Kontrolle über sein eigenes Unternehmen zu bekommen. Eine Party bei Wayne Enterprises scheint dafür genau die richtige Plattform zu sein, doch die Gang und ihr Anführer machen ihm einen Strich durch die Rechnung. Zu Bruces großer Überraschung ist niemand anderes als der Joker selbst, der um keinen Tag gealtert zu sein scheint und bei dem ehemaligen Batman alte Wunden aufreißt…

Schon mit den Batman Animated Adventures haben das Team um Bruce W. Timm, Eric Radomski und Paul Dini bewiesen, wie man den Dunklen Ritter auch im Animationsbereich einem großen Publikum schmackhaft machen kann. Zwar dauerte eine Folge nur rund 20 bis 25 Minuten, aber die Autoren vermochten es oft mehr Stoff zu präsentieren, als so mancher Regisseur in eine der Realadaptionen. Vor allem wurde den Batman Animated ein ganz spezieller Look gegeben, der sich stark an den legendären Superman-Cartoons von Max Fleischer aus den frühen 40er Jahren orientierte. Für Batman wurde alle ein wenig angepasst. Normalerweise startet Zeichentrick mit einer weißen Hintergrundbasis, bei Batman Animated war es schwarz. Den Autoren gelang es dabei ein ganz eigenes DC-Universum zu entwerfen, das bis heute noch Bestand hat. Dabei verließen sie sich nicht nur auf originale Geschichte, sondern verfilmten auch einige der legendärsten Batman-Comics von Neal Adams, Dennis O'Neal, Gerry Conway oder Frank Miller, von denen einige das heutige Bild des Dunklen Ritters prägten. Sogar ein Teil des Looks der Filme von Christopher Nolan ist eindeutig auf die Batman Animated zurückzuführen. Ein weiteres Fakt für den Einfluss der Serie ist die Tatsache, dass es einige der hier geschaffenen Helden in den offiziellen Canon des DC-Universums schafften. Gute Beispiele dafür sind der Mad Hatter oder Jokers Lebensgefährtin Harley Quinn. Überzeugt vom Erfolg produzierte Warner Bros. mit Batman: Mask of the Phantasm (Batman und das Phantom) einen abendfüllenden Kinofilm basierend auf den Batman Animated, sondern auch Superman und die Justice League of America schafften in langlebigen Serien die Sprung ins TV. Bis heute werden noch in regelmäßigen Abständen Animationsfilme unter der Agenda der Batman-Macher auf den Markt gebracht.

Aber zurück zu Der Joker kehr zurück. Obwohl in der Batman Beyond-Serie das Schicksal des einen oder anderen Feindes von Batman geklärt worden ist, hat man sich den großen Erzfeind für etwas Größeres aufgespart. Nun wird Terry McGinnis mit dem Joker konfrontiert, der in all den Jahren nichts von seinem Biss verloren hat. Auch scheint er keinen Tag gealtert zu sein, was vor allem Bruce Wayne einige Rätsel aufgibt. Aber Drehbuchautor Paul Dini (Mad Love) lässt den Zuschauer nicht im Regen stehen. Vielmehr erzählt er seine Geschichte sehr eindringlich und fesselnd. Eindringlich beleuchtet er das tatsächliche Schicksal des Jokers, der eigentlich gar nicht mehr existieren dürfte, es aber dennoch tut. Dabei zeigt Dini eine sehr gute Konsequenz, die dem Film bei seiner Veröffentlichung im Jahr 2000 einige, auch hausgemachte, Probleme machte.

Zu dieser Zeit lief der Wahlkampf von George Bush, jr. auf vollen Touren. Überall mischte sich der Kandidat ein, auch in die Dinge, die sich viele Kinder morgens ansehen. Er beklagte die große Brutalität, die viele Serien an den Tag legten, wobei er auch die neueren Animationsprojekte der großen Fernsehstudios im Auge hatte. Wie schon mehrmals in der Vergangenheit bekam Warner Bros kalte Füße und ordnete einen etwas anderen Storyverlauf an. Die Autoren beugten sich nach längerem Kampf dem Studio, schnitten allerdings den Film nicht komplett um. Tatsächlich produzierten sie eine teilweise neu gezeichnete Sequenz, die dann den Segen der Studiobosse fand. Die Folge davon war die Abwanderung eines großen Teils der Autoren, mit denen Batman Animated so großen Erfolg gebracht hatte.

Bei der auf Blu-ray erhältlichen Version handelt es sich nicht um die aufgemotzte DVD aus dem Jahr 2000, sondern vielmehr um jene, die eigentlich erscheinen sollte. Die Szene des Anstoßes befindet sich nun wieder im Film, genauso wie einige andere aus dem Kontext herausgeschnittene Sequenzen.

Das neue HD-Master von Die Rückkehr des Jokers macht eine recht gute Figur. Das Bild liegt im Originalformat 1.33:1 vor und besticht durch eine sehr gute Schärfe. Auch die Farbwiedergabe und der Kontrast liegen weit über dem Niveau der alten DVD. Allerdings werden in HD auch einige kleine Fehler sichtbar, die bisher verborgen geblieben sind. Das tut aber dem sehr positiven Gesamteindruck keinen Abbruch.

Formatbedingt klingt der deutsche Dolby Surround-Ton etwas dünn, kann aber mit einer guten Abmischung überzeugen. Positiv ist der Einsatz der schon aus der Serie bekannten Synchronstimmen. Der englische DTS-HD 5.1-Sound bietet einen weitaus breiteren Klangteppich, der allerdings einem Actionfilm neuste Datums etwas nachsteht. Dennoch kann man eigentlich nicht meckern, da das Endergebnis überzeugt.

Kleiner Tipp: Wer des Englischen mächtig ist, der sollte sich gleich auf die originale Tonspur stürzen. Auch hier bekommt man die Stimmen aus der Serie zu hören, von denen vor allem Mark Hamill (Star Wars) Joker überzeugt. Bereits in anderen Inkarnationen der Animated-Reihe hat er sein Talent als verrückter Gegenspieler von Batman unter Beweis gestellt. Mit einem aufgesetzten englischen Akzent und einem unnachahmlichen irren Lachen, das nicht zu übertreffen ist, verleiht er dem Erzfeind des Dunklen Ritters die nötige Tiefe. Dabei drückt er der Figur seinen ganz eigenen Stempel auf, wie seinerzeit Heath Ledger in The Dark Knight

Die Extras der Blu-ray halten sich in einem übersichtlichen Rahmen und wurden bis auf den Audiokommentar von der DVD übernommen. Die Beiträge sind etwas in die Jahre gekommen und haben außerdem einen sehr starken Kommerzcharakter ohne großen Informationsinhalt. Abgerundet wird alles mit einem gewöhnungsbedürftigen Musikvideo. Die Video-Extras liegen alle in SD-Qualität vor.

Batman of the Future ist eine Serie, deren Echo unter den Frans gemischt ist. Die Rückkehr des Jokers ist der Versuch eine Brücke zwischen der alten und der neuen Batman-Serie zu schlagen, was über weite Strecken auch gelingt. Die Geschichte selbst lässt nur wenig aus. So werden beispiels die weiteren Schicksale von Robin und Batgirl geklärt und gegen Ende gibt es sogar einen etwas unerwarteten Gastauftritt einer alten Bekannten. Anders als auf der DVD bekommt man hier die ursprüngliche Version des Films geboten, die zwar nicht kindgerecht, aber in sich wesentlich schlüssiger ist. Und genau das macht Die Rückkehr des Jokers auch zu einer guten Empfehlung für einen schönen Filmabend, nicht nur für Fans.

Batman of the Future: Der Joker kehrt zurück 
Originaltitel: Batman Beyond: Return of the Joker 
Regie: Curt Geda 
Darsteller (Stimmen): Will Friedle, Kevin Conroy, Mark Hamill, Angie Harmon, Dean Stockwell, Teri Garr, Arleen Sorkin, Tara Strong, Melissa Joan Hart, Frank Welker, Henry Rollins, u. a. 
Region: A, B, C 
Bildformat: 1.33 : 1 
Länge: 77 Minuten Ton/Sprachen: Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1), Deutsch, Spanisch, Schwedisch, Französisch (Dolby Digital 2.0) 
Special Features: Audiokommentar, Making of, Videobiografien der Charaktere, Musikvideo, u. a.

 

Donnerstag, 10. Juli 2014

Das Cassandra-Projekt



50 Jahre Mondlandung - Zweifellos ein Jubiläum, das gefeiert werden muss. Immerhin handelt es sich dabei um einen der größten Erfolge, den die von extremen Kürzungen gebeutelte amerikanische Weltraumbehörde NASA in der Vergangenheit verbuchen konnte. Nach Einstellung des Shuttle-Programms ist sie ohnehin dazu verurteilt mehr Denkmalpflege als technische Innovation zu betreiben. Kein Wunder, bemannte Raumfahrt ist zu einem schier unbezahlbaren Luxusobjekt für die USA geworden. Viele interne Probleme haben eindeutig Vorrang und es ist keine Zeit für kostspielige Extravaganzen, die man vor der eigenen Bevölkerung nur unzureichend rechtfertigen kann. Um ihr ramponiertes Image etwas aufzufrischen veröffentlicht die NASA alle bisher gesammelten Daten und Aufzeichnungen von allen ausgeführten Projekten, um ihren einstigen Erfolg gebührend zu feiern. Dummerweise sind dabei auch welche, die eigentlich nicht für das Auge der Öffentlichkeit bestimmt sind. Aber aus Kostengründen war eine abschließende Beurteilung der Freigaben möglich.

Im speziellen Fall handelt es sich vor allem um einen merkwürdigen Mitschnitt des Funkverkehrs einer frühen Mondumkreisung, die einige Ungereimtheiten aufwirft. Nicht die Frage, ob die Landung von Apollo 11 ein Fake war, erregt die Gemüter, sondern vielmehr ob Armstrong und Aldrin wirklich die ersten Menschen auf dem Mond gewesen sind. Als bei der Pressekonferenz zum Jubiläum die entsprechende Aufzeichnung des sogenannten Muyshko-Fluges abgespielt wird und erste Fragen laut werden, gerät der Jerry Culpepper, der PR-Chef der NASA, in Erklärungsnot. Selbstverständlich waren die Astronauten von Apollo 11 die ersten auf dem Mond. Eine frühere Landung hat nie stattgefunden; oder vielleicht doch? Culpepper macht sich auf die Suche nach weiteren Hinweisen, um relativ schnell gegen eine Wand des Schweigens zu stoßen.

Gleichzeitig tritt der Milliardär Morgan Blackstone, der eine privat finanzierte Mondmission vorbereitet, auf den Plan. Er sieht in der Ratlosigkeit der NASA seine große Chance. Mit Hilfe der Aufzeichnung kann er für sein Projekt Werbung machen und gleichzeitig die amtierende Regierung unter Druck setzen. Auch er macht seine eigenen Recherchen, was ihm dadurch erschwert wird, dass viele der Beteiligten aus der Nixon-Periode entweder nicht mehr genug Hirnmasse für gehaltvolle Informationen haben oder einfach schon verstorben sind. Die Aktionen Blackstones bringen den amtierenden amerikanischen Präsidenten in Bedrängnis, nachdem die Nachfragen der Presse immer intensiver werden, stellt auch er über seinen Stab ebenfalls Nachforschungen an. Immerhin will er sich kurz vor den kommenden Wahlen nicht eiskalt erwischen lassen auch den amerikanischen Präsidenten auf den Plan treten. Alle drei stoßen bald die Bezeichnung Cassandra-Projekt. Sie ahnen dabei nicht, welche Tragweite ihre Nachforschungen noch haben werden...

In der Tat birgt die Geschichte von Jack McDevitt und Mike Resnick einiges Potential, was zu Anfang auch gut ausgeschöpft wird. Die Autoren versuchen dabei ihre Erzählebenen im Auge zu behalten, sei es nun das politische Ränkespiel um die amerikanische Weltraumbehörde oder die Machenschaften des pfiffigen Morgan Blackwood, der die Situation zu seinen Gunsten ausnutzen möchte. Garniert wird alles mit einer Verschwörungsgeschichte, die eine kleine Spur anders ist als die sonst gebräuchlichen.

Das hört sich auf den ersten Blick nach einer interessanten Mischung, was zumindest auch auf das erste Drittel des Romans zutrifft. Danach beginnt die Handlung zu lange auf der Stelle zu treten, um am Ende mit einem sehr durchsichtigen Plot aufzuwarten, der im Gesamtergebnis etwas zu unbefriedigend ist. Aber zumindest stilistisch kann der Roman punkten, was sich oberflächlich positiv anhört, aber für das Endergebnis nicht wesentlich maßgebend ist. Auch wenn die Story auf den ersten Blick einiges an Potential besitzt, so ist Das Cassandra-Projekt nicht mehr als ein SF-Roman von der Stange, der kein wirkliches Highlight darstellt. Schade.

 Das Cassandra-Projekt 
von Jack McDevitt & Mike Resnick 
erschienen bei Bastei-Lübbe im September 2013 
ISBN: 978-3-8387-2481-2 (E-Book) 
ISBN: 978-3-404-20729-9 (Taschenbuch)