Rund 50 Jahre sind seit dem Angriff von
Godzilla auf Japan vergangen als ein amerikanisches Atom-U-Boot vor den
Gewässern des Landes auf mysteriöse Weise verschwindet. Ein rasch ausgesandtes
Rettungsteam findet das U-Boot auf dem Meeresgrund, macht aber gleichzeitig
auch eine schreckliche Entdeckung, die durch Nachforschungen des Admirals
Tachibana belegt wird: Godzilla ist wieder aufgetaucht. Zwar wurde das Monster
bei seinem letzten Besuch getötet, dennoch ist er nun wieder aufgetaucht.
Gleichzeitig verfolgt die Tochter des
Generals, Yuri, die als Journalistin bei einem kleinen Internetsender arbeitet,
die Spur eines Wissenschaftlers namens Isayama. Ihn kann sie in einem Gefängnis
auf dem Lande ausfindig machen. Der alte Mann warnt sie vor dem Angriff von
Godzilla, der von den gequälten Seelen von Opfern aus dem 2. Weltkrieg zur
Rache getrieben wird. Diese verhindern auch die Vernichtung der Echse. Nur die
sagenhaften Schutztiere von Yamato können Japan vor dem Untergang bewahren. Bei
ihnen handelt es sich um Baragon, Mothra und Ghidorah. Sie stellen sich
nacheinander gegen Godzilla, der sie aber scheinbar spielend besiegt. Und auch
wenn es den Menschen zuerst widerstrebt, einen Sieg gegen den König der Monster
kann man nur herbeiführen, wenn Menschen und Schutztiere zusammenarbeiten…
Der dritte Beitrag der Millennium-Serie
bietet wiederum einen neuen Stand-Alone-Film, der in einer alternativen
Realität spielt. Dabei geht es nun deutlich düsterer zu als bei den Vorgängern.
Regisseur Shusuke Kaneko, der auch für die Gamera-Reihe
gearbeitet hat, inszeniert eine nicht ganz so naive Geschichte, in der Leid und
Schmerz eine große Rolle spielen. Godzilla wird die Möglichkeit zu gegeben ohne
Rücksicht aus Verluste gegen Japan vorzugehen, was stellenweise doch etwas
ungewöhnlich ist. Die Geschichte selbst wird mit einer Menge mystischen
Mambojambo verwoben, wobei natürlich auch ihre Naivität nicht auf der Strecke
bleibt. Die menschlichen Figuren sind eindimensional und klischeehaft, doch die
sehr gut choreographierten Monsterkämpfe reißen den Film dann wieder raus. Ein
weiterer positiver Faktor ist die Kombination zwischen physikalischen und
computergenerierten Effekten, die sich durchaus sehen lassen können. Man wagt
sogar einige kleine Spitzen gegenüber anderen Monsterfilmen, wie beispielsweise
gegen Emmerichs Godzilla-Verfilmung.
Gleich zu Anfang wird klargestellt, dass nur die Amerikaner meinen es wäre
Godzilla gewesen, der New York heimgesucht hat.
Für diesen Film hat man das neue Design
des Riesmonsters erneut überarbeitet und hat sich wieder etwas mehr dem
Original aus dem Jahr 1954 angenähert. Dabei legte man Wert darauf, dass
Godzilla möglichst bedrohlich wirkt, wobei die weißen, pupillenlosen Augen oft
etwas verwirrend wirken. Auch an den gefürchteten Feuerstrahl hat man Hand
angelegt. War er in den alten Filmen der Showa-Reihe der 60er und 70er Jahre
noch gemalt, setzt man nur auf aufwändige Computeranimation. Besonderen Reiz
hat dabei eine Art Wetterleuchten, das seinen Einsatz hat, wenn Godzillas
Rückfinnen zu glühen beginnen.
Die deutsche DVD-Umsetzung wartet mit
einem relativ guten Bild auf, das sich deutlich von seinen Vorgängern
unterscheidet. Ein Bildrauschen ist immer noch feststellbar und auch die
Kompression ist manchmal sichtbar. Oft wirkt das Bild auch etwas zu weich
gezeichnet, was wegen der zahlreichen Details der Kostüme schade ist.
Der deutsche Ton in Dolby Digital 5.1
macht einigermaßen Spaß, reißt aber nicht unbedingt vom Hocker. An einigen
Stellen kommt dennoch gutes Raumgefühl auf, was vor allem der Musik zu
verdanken ist. Sowohl in der deutschen als auch in der japanischen Fassung sind
die Dialoge klar zu verstehen.
Was die Extras angeht, so ist man hier
relativ schnell am Ende angelangt. Außer eine Trailershow der anderen
Godzilla-Titel der Serie ist nichts enthalten.
Godzilla,
Mothra & King Ghidorah: Giant Monsters All-Out Attack kann nicht nur mit
einem recht sperrigen Titel beeindrucken, sondern bildet auch einen der
düstersten Beiträge zur Millennium-Serie. Der König der Monster darf richtig
böse sein, während er seine drei Gegner in sehr schönen Kämpfen dahinrafft. Tricktechnisch
ist der Streifen recht interessant, doch was die Story angeht wird wenig neues
geboten. Der mystische Mambojambo macht sie auch nicht viel interessanter. Auf der
anderen Seite treten drei der beliebtesten Monster aus dem Toho-Fundus gegen
den König der Monster an. Vor allem der Auftritt von King Ghidorah im Akt des
Films macht richtig Spaß. Alles in allem also bestes Trash-Kino der japanischen
Art.
Godzilla, Mothra and King Ghidorah: Giant Monsters All-Out Attack
Originaltitel:
Gojira, Mosura, Kingu Gidora: Daikaiju Soukougeki
erschienen bei Splendid Video im Jahr 2006
EAN: 4013549871648
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen