Johari Ifamas
erklärtes Ziel ist die Eroberung der Houhhom-Enklave. Dies ist aber nur mit der
Hilfe von Perry Rhodan zu gewährleisten. Aus diesem Grund wird der Terraner in
das Mentale Symposion eingegliedert, damit seine Erfahrungen und Kenntnisse von
diesem genutzt werden können. Die Impulse seines Zellaktivators sollen die
Impulse des Gazini-Systems ablenken. Dabei verliert er nicht nur sein
komplettes Gedächtnis, sondern auch seine Identität. Damit er bei Verstand
bleibt, lebt er nun in der virtuellen Realität des Symposions, in der er als
Privatdetektiv im New York der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
unterwegs ist. Rhodan soll hier nach den Gazini-Smaragden suchen, was nichts
anderes als ein Ablenkungsmanöver ist, damit er sich mit der Ausschaltung des
Kraftfeldes auseinandersetzt. Der Plan geht auf. Ifama gelingt die Eroberung,
was von den Propagandamechanismen des Roten Imperiums beschönigt wird. Der
Resident wird gleichzeitig für tot erklärt, obwohl man noch andere Pläne mit
ihm hat.
Ifama ahnt
allerdings nicht, dass das Mentale Symposion Rhodan in der virtuellen Welt
einen zweiten Auftrag erteilt. In Gestalt von Deborah Rhodan wird der
Privatdetektiv beauftragt, nach ihrem verschollenen Bruder Perry zu suchen. Am
Ziel seiner Reise, das sich in der Wüste Gobi befindet, trifft er auf eine
weitere Entität des Symposions. Sie verfolgt ähnliche Ziele wie die Anjumisten
und will sich Unabhängigkeit verschaffen. Rhodan soll ihr dabei helfen, aber
imperiale Agenten wollen dies vereiteln. Im letzten Augenblick kann Perry über
ein Interface wieder in die Realität entkommen, wird aber dort von Ifama
gefangengenommen. Als lebendes Geschoss wird er daraufhin ins All geschossen.
Auf den ersten Blick scheint alles verloren, doch den Anjumisten gelingt es,
den Tod des Residenten vorzutäuschen. Der echte Perry Rhodan wird gerettet, und
nun können neue Pläne geschmiedet werden, um das Ende des Roten Imperiums zu
besiegeln.
Den Abschluss der
Trilogie gönnt sich der Exposéautor selbst. Es steht außer Frage, dass Wim
Vandemaan aka Hartmut Kasper stilistisch gesehen einer der besten Autoren der
PR-Serie ist. Ebenfalls konnte man seinen Romanen bisher entnehmen, wie groß
sein Detailwissen über die Serie ist. Dennoch kann der Roman einige Zeit nicht
richtig überzeugen. Neben einer großen Brutalität, die die ganze Trilogie wie
ein blutender Faden durchzieht, wirken einige der dramaturgischen
Zwischenlösungen zu aufgesetzt. Beeindrucken kann Vandemaan allerdings mit den
Passagen, in denen Perry Rhodan als Privatdetektiv Ryland Walker unterwegs ist.
Deutliche Reminiszenzen an große Vorbilder der Krimiliteratur sind zu erkennen,
was aber auch sehr viel Spaß macht. Am Ende beweist Vandemaan allerdings wieder
das gewohnte Fingerspitzengefühl, das seine Romane lesenswert macht. Aber
leider für den Roman in seiner Gesamtheit etwas zu spät.
Was bleibt also vom roten Imperium?
Die Trilogie beginnt im gewohnten Perry-Stil, der sich zwar
durch die anderen Romane auch durchzieht, doch er wurde durchsetzt mit
exzessiver Gewalt, unnötiger Brutalität und freudschem Ballast, der nur wenig
Spaß macht. Störend ist auch die Eindimensionalität einiger Charaktere, von
denen einige so abgedreht sind wie man es von PR eigentlich nicht gewohnt ist.
Dabei kommt es auch zu einigen weniger witzigen Szenen, wie z.B. dem Übergang
ins Rote Universum und dem Auftritt des Sandmanns. Dieser scheinbar aus einem
billigen Horrorroman entsprungene Charakter entpuppt sich als wenig
unterhaltsamer Kindheitsalbtraum, dessen Auftritt in dieser Form in einem
PR-Roman eigentlich nichts zu suchen hat.
Das rote Imperium
bietet drei solide Romane von guten Autoren, von denen man eigentlich Besseres
gewohnt ist. Ein Highlight ist die Trilogie aber leider nicht geworden.
Perry Rhodan - Das rote Imperium
Band 3
Die Zukunftsbastion
von Wim Vandemaan
von Wim Vandemaan
erschienen im Heyne Verlag im März 2009
ISBN: 978-3-453-52499-6
Umfang ca. 460 Seiten
Die Rezension erschien erstmals im Perry Rhodan Jahrbuch 2009