Am 19. Juli 1971 brechen Perry
Rhodan, Reginald Bull, Captain Clark G. Flipper und Dr. Eric Manoli als erste
Astronauten der US-Space Force zum Mond auf. Mit der Stardust, der modernsten
Rakete, die die Space Force zu bieten hat, will man versuchen den Fuß auf eine
neue Welt zu setzen. Doch die Landung erweist sich schwerer als gedacht. Ein
Störsender lässt das irdische Raumschiff fast abstürzen, doch mit Mühe kann die
Stardust auf dem Mond landen. Nach einiger Zeit brechen Perry Rhodan und
Reginald Bull auf, um Kontakt mit der Erde aufzunehmen. Dort sorgt man sich
schon um die vier Astronauten, von denen man bisher noch nichts gehört hat. Auf
dem Mond gelangen Rhodan und Bull an Bord eines Spezialfahrzeugs in die nötige
Funkreichweite, doch kurz vor der Kontaktaufnahme zerstört ein merkwürdiges
grünliches Leuchten die Kommunikationsanlage. Die beiden Menschen machen sich
auf die Suche nach der Quelle des Leuchtens und finden etwas, mit dem sie nicht
gerechnet hatten: ein riesiges außerirdisches Raumschiff...
Als Karl Herbert Scheers Roman im
September 1961 veröffentlicht wurde, konnte niemand ahnen, wie gut sich die
Perry Rhodan-Serie entwickeln würde. Die ursprüngliche Konzeption erstreckte
sich über 30 Romane, wobei Scheer schon bis Band 100 weitergedacht hatte. Doch
mit viel mehr hatten die Macher nicht gerechnet. Doch die Abenteuer von Rhodan
und seinen Gefährten schlugen auf dem deutschen Heftmarkt so ein, dass sich die
Serie im Laufe der Zeit zur größten ihrer Art weltweit entwickelte.
Mittlerweile erscheint PR, wie die Serie liebevoll von ihren Fans genannt wird,
jede Woche seit mehr als 45 Jahren und hat daneben noch viele andere
Inkarnationen wie Comics, Taschenbücher, Hörspiele, Bastelbögen, Zinnfiguren
und vieles andere erlebt.
Scheers Roman unterscheidet sich
deutlich von den sonstigen deutschen SF-Romanen seiner Zeit. Stand, ähnlich wie
in vielen englischsprachigen Werken, ein strahlender Held im Vordergrund, so
erweist sich Perry Rhodan als einen Charakter mit Ecken und Kanten. Seine
Prinzipien verbieten es ihm die Technologie der Arkoniden, die er auf dem Mond
findet und den Arkoniden Crest in die Hände der amerikanischen oder einer
sonstigen Regierung zu geben. Er weiß ganz genau, was dann passieren würde. Die
Nationen, die die Technik der Fremden nicht hätten würden sich bedroht fühlen,
ein Atomkrieg wäre die Folge. So erscheint die Landung der Stardust im Bereich
der Asiatischen Föderation einigen von Perrys Landsmännern als Verrat an seiner
Heimat. Doch Rhodan hat eine Vision. Er will die Bedrohung durch einen
allumfassenden Atomkrieg, der wie ein Damoklesschwert über der Menschheit hängt,
ein für alle mal beseitigen und die Bevölkerung der Erde zu den Sternen führen.
Von der heutigen Warte wirkt
einiges an dem Roman von Karl Herbert Scheer vielleicht etwas antiquiert, aber
dennoch hat der Text nichts von seinem Reiz verloren. Sowohl der erfahrene
PR-Leser als auch der PR-Neuling haben ihre Freude daran. Für den geneigten Sammler
kommt als Anreiz noch hinzu, dass die Gold Edition aus dem Hansjoachim Bernt
Verlag dem ursprünglichen Heftroman als schickes, liebevoll gestaltetes
Paperback eine neue, interessante Nuance verleiht. Ebenfalls lesenswert ist
auch das informative, aber leider zu kurze Nachwort von Michael Thiesen, der im
PR-Fandom vor allem durch seine detaillierten Zusammenfassungen der PR- und
ATLAN-Serie bekannt, den Zeitraffern, die beim SFC Universum erscheinen.
Perry Rhodan: Gold Edition
Unternehmen Stardust
von Karl Herbert Scheer
erschienen exklusiv beim Hansjoachim Bernt Verlag im 2003
mit einem Nachwort
von Michael Thiesen
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