Als die PAUKE ZUR
MITTERNACHT vom Schlachtschiff der Präfidatin Farashu Perkunos abgefangen wird,
scheint eine Konfrontation unausweichlich, da sie zusammen mit einer kleinen
Flotte des Roten Imperiums eine unüberwindliche Übermacht bildet. Dennoch gelingt
es Perry Rhodan, Finan Perkunos, Wiesel und einigen Anjumisten mit einem
Beiboot in die Knochenstadt zu gelangen, um Farashu zu bekämpfen. Obwohl
zahlreiche Rhodan-Doubles dem Gegner das Leben schwer machen, gelingt es der
Tochter ihren Vater dingfest zu machen. Doch Rhodan wirft sich in die
Schussbahn, wobei er den Tod findet. Davon ist Farashu so geschockt, dass sie
paralysiert ins Beiboot geholt werden kann. Nachdem Rhodans Körper geborgen und
wiederbelebt wurde, fliehen die Überlebenden mit dem Beiboot. Die PAUKE wird
jedoch zerstört.
Die Gruppe in dem
Beiboot flieht zu einem ausgehöhlten Mond im Leerraum mit dem Namen Silap Inua.
Hier soll sich Rhodan von seinen Strapazen erholen, doch es bleibt ihm nicht
viel Zeit. Zwar ist Farashu äußerlich handlungsunfähig, dennoch gelingt es ihr,
Kontakt mit der Quantronik der Fluchtstation aufzunehmen. Diese entwickelt ein
Gegenmittel, woraufhin die Präfidatin wieder aktiv werden kann. Sie bricht aus,
verwüstet die Station und kann entkommen. Perry versucht ihr zu folgen, wird
aber dabei verletzt und verliert das Bewusstsein. Nachdem er in einer
Fluchtkapsel wieder zu Bewusstsein kommt, erfährt er, was in der Zwischenzeit
geschehen ist: Die Fluidome der beiden anderen Präfidatinnen sind aufgetaucht
und Silap Inua wurde vernichtet. Wieviele der Anjumisten entkommen sind, ist
unklar.
Das neue Ziel ist
eine Intropole auf Druufon, in der man sich Hilfe von den einstigen Herren von
Rotheim erhofft. Außerdem wollen die Anjumisten versuchen, auch andere Völker
aus dem Roten Universum gegen das Rote Imperium zu mobilisieren. Keine leichte
Aufgabe, denn die Übermacht scheint nicht nur technisch weit überlegen. Ein
wichtiger Faktor hierbei ist die weitere Erforschung des Transpatheins, die von
Kingris Inna durchgeführt wird. Zwar gab es auf Silap Inua bereits einen
Zwischenfalls, bei dem ein Symbiont entkam, aber dennoch will sie die Forschung
weiterführen. Nach einigen Tagen im All wird die Fluchtkapsel von einem
Druufraumer aufgenommen. Sein Ziel ist der Welt Depura Dengko, die vom Roten
Imperium vor kurzer Zeit besetzt wurde. Die Invasoren haben die Bevölkerung
versklavt, um an ihr grausame medizinische Experimente durchzuführen. Aber auf
Depura Dengko befindet sich auch ein geheimer Stützpunkt der Anjumisten, der immer
über eine Transmitterverbindung zu einer Intropole verfügt. Außerdem wird dort
auch eine Substanz namens Psytropin hergestellt, über die Perry allerdings noch
nichts in Erfahrung bringen kann. Während Kingris Inna ihre Forschungen an Bord
des Druufschiffes fortsetzt, begeben sich Rhodan, Finan Perkunos und Wiesel mit
einem Transmitter nach Depura Dengko, um die Intropole aufzusuchen. Dort kommt
es zum Wiedersehen mit der Erzbischöfin Suleima Laurentia III. Sie verschwindet
kurz nach Rhodans Ankunft schnell, um dem Generalgouverneur der eroberten Welt
zu verraten, dass sich der ehemalige Großadministrator hier befindet. Sofort
machen sich die Schergen des Roten Imperiums auf den Weg, um Rhodans habhaft zu
werden…
Oft ist es ein
undankbarer Job, den Mittelteil einer Trilogie zu schreiben. Christian
Montillon macht das Beste daraus, wobei er deutlich einen Gang gegenüber seinem
Vorgänger zurückschaltet. Vor allem die allzu absonderlichen Szenen aus „Die
fossile Stadt“ findet man hier weniger. Stilistisch ist an dem Roman nichts
auszusetzen, denn der Autor bemüht sich, dem abstrusen Exposé etwas Reiz
abzugewinnen. Dies gelingt ihm über weite Strecken auch ganz gut. Der
leichtgängige Erzählfluss weiß zu gefallen, ist aber nicht ganz so intensiv wie
man ihn sonst von Montillon kennt. Auffallend ist allerdings, wie sehr Perry
Rhodan im Verlauf des Romans an Bedeutung verliert. Eher scheint er als
Bindeglied zwischen den verschiedenen Handlungsebenen zu dienen, wobei die
zahlreichen Bewusstseinsverluste und sogar sein Tod recht hilfreich sind. Klar,
Perry ist nicht aus Zucker, aber eine solche Behandlung hat er nicht verdient.
Ebenfalls auffallend ist die schwindende Bedeutung von Wiesel. Von Thurner im
ersten Roman noch groß eingeführt, verblasst er hier immer mehr zur
Bedeutungslosigkeit, wobei seine Schilderung sehr erheblich von der aus dem
ersten Roman abweicht. Etwas bitter sind allerdings die diverseren Plot-Holes,
die über den ganzen Roman verteilt sind. Wieso, beispielsweise, gelingt es den
Druuf, eine Transmitterverbindung zu einer mit einem Energieschirm gesicherten
Intropole aufrecht zu erhalten?
Requiem für
Druufon macht über weite Strecken schon Spaß, aber Christian Montillon fährt
zu keiner Zeit zu seiner Höchstform auf. So wird solide Unterhaltung geboten,
die allerdings nicht mehr als ein Bindeglied zwischen dem ersten und dem dritten
Band ist. Wirklich schade.
Perry Rhodan – Das rote Imperium
Band 2
Requiem für Druufon
von Christian Montillon
erschienen im Heyne Verlag im Januar 2009
ISBN: 978-3-453-52498-9
Umfang: ca.410 Seiten
Die Rezension erschien erstmals im Perry Rhodan Jahrbuch 2009
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen